A/B Testing erfreut sich bei der  Home- und Landingpage Optimierung einer großen Beliebtheit. Nach anfänglichen Quick Wins flacht die Erfolgskurve jedoch oft ab. Dies lässt sich durch konsequenten Einbezug der Nutzersicht vermeiden. Wir möchten vier Wege aufzeigen, wie sich die Nutzersicht in den Prozess des Testings implementieren lässt.

Es stellt sich weniger die Frage, ob die eigenen Home- und Landingpages analysiert und optimiert werden sollen, sondern eher danach, welches Tool dafür verwendet werden soll. Hier gibt es eine große Auswahl erschwinglicher und einfach zu nutzender Werkzeuge, die durch einfache mathematische Verfahren die Homepage permanent optimiert. Ganz gleich auf welches Tool zurückgegriffen wird, bleibt durch ausschließlich mathematische Optimierung jedoch viel Potenzial ungenutzt. In Kombination mit der Nutzersicht, lässt sich dieses jedoch voll ausschöpfen.
Vier mögliche Testszenarien werden wir im Folgenden vorstellen:

1. Nutzerprobleme einbeziehen, um Testpläne zu priorisieren

Vielfach wird beim Testing auf das Bauchgefühl einiger weniger Mitarbeiter vertraut. So werden lediglich vermutete und nicht die wirklichen Nutzerprobleme angegangen. Es empfiehlt sich stattdessen, die Home-/Landingpage mit Hilfe von Customer Journey Maps zu analysieren. Auf diesem Wege können die wirklichen Probleme offengelegt und in Kombination mit Tests angegangen werden, anstatt sich auf ein Bauchgefühl zu verlassen. Objektive Testkriterien bieten nun die Grundlage für oder wider einzelne Designalternativen. Die offengelegten Nutzerprobleme bieten zudem eine exzellente Grundlage, um die unter Punkt 2 erläuterten Hypothesen zu Problemursachen abzuleiten.

2. Hypothesen über Problemursachen entwickeln

Unkoordiniertes Ausprobieren mag von Zeit zu Zeit zu Erfolgen führen – nachhaltig sind diese allerdings nur in den seltensten Fällen, da meist die Ursache für den Aufschwung unbekannt ist. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, zunächst im Team Hypothesen aufzustellen. Design Varianten lassen sich anschließend auf deren Basis testen. Auf diese Weise beginnen Unternehmen die Probleme in der Kundenkommunikation zu verstehen und können nicht nur in diesem spezifischen Einzelfall darauf reagieren, sondern entwickeln sich auch in ihrer gesamten Kommunikation mit der Zielgruppe weiter.

3. Verbesserung der Qualität von Variablen

Auch wenn die Möglichkeit besteht, vergleichsweise kostengünstig viele verschiedene Designs auszuprobieren, sollten die einzelnen Varianten gut durchdacht sein. Wie so oft, gilt auch hier: Qualität geht vor Quantität.
Bereits beim Entwurf der Designs sollten möglichst früh Nutzer für erste Tests herangezogen werden. Dazu müssen noch keine fertigen Designs vorliegen. Einfache Skizzen oder Mock-Ups sind absolut ausreichend – so kann man sich auch einfacher von ihnen trennen. Tiefgreifende Veränderung – wie beispielsweise bei einer Menüanpassung – erfordern ein enormes Verständnis, bevor sie A/B Tests unterzogen werden können. Auch hier bieten sich Pretests in Form von Card Sorting oder Tree Tests an, um eine hohe Qualität der alternativen Entwürfe zu garantieren.

4. Den Wettbewerb beobachten

Ein Auge auf die Seiten der Konkurrenz kann bei der Konzeption der zu testenden Designvarianten nicht schaden. Sinnvollerweise können sie als Basis für erste Entwürfe dienen, die später schrittweise angepasst und optimiert werden.
Es lässt sich festhalten, dass A/B oder Multi Testing eine gute Möglichkeit darstellt um Home- oder Landingpages zu optimieren. Um jedoch nicht im Dunklen zu tappen und zu lernen, warum Nutzer auf eine Designvariante besser reagieren als auf eine andere, ist es unabdinglich, sie bereits in der Konzeptionsphase einzubinden. Über kurzfristige Erfolge darf sich verständlicherweise gefreut werden, für nachhaltige Erfolge ist es jedoch unerlässlich die Ursache des Erfolgs aufzudecken. Dies kann nur im Dialog mit dem Nutzer gelingen.