XMKTNG - Vier Felder Handlungsmatrix der artegic AG

XMKTNG – Vier Felder Handlungsmatrix der artegic AG

Marketing steht vor der Herausforderung, die zunehmende Komplexität in der Kommunikation, der beteiligten Prozesse und Datenbestände zu managen und gleichzeitig dem steigenden Kostendruck gerecht zu werden. Ohne IT-Unterstützung wird dies erfolgreich in Zukunft nicht möglich sein. Die Investitionen in Marketing Technologien steigen kontinuierlich an. Laut einer Studie von Gartner werden CMOs im Jahr 2017 sogar mehr in IT investieren als CTOs. Bereits heute fliesst in jedem zehnten Unternehmen mehr als die Hälfte des Marketing Budgets in IT.
Diese Entwicklung spiegelt sich – verdichtet – auch in den sechs zuvor identifizierten Trends wieder, die allesamt nach einer engen Verzahnung von Marketing und Informationstechnologie verlangen.

  1. Der Schritt von Big Data zu Legal Big Data fordert ein stringentes Datennutzungsmanagement.
  2. Die E-Mail wird sich mehr und mehr zum Kern des digitalen Marketing Mixes entwickeln.
  3. Kunden müssen in einem individuellen Dialog mit den richtigen Inhalten, zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort angesprochen werden.
  4. Inhalte müssen sich zukünftig dynamisch an verschiedenste, auch beyond mobile, Nutzungskontexte der Nutzer anpassen.
  5. Eine kundenorientierte Ausrichtung des Unternehmens erfordert ein Umdenken in allen Bereichen – nicht nur dem Marketing.
  6. Wirkungszusammenhänge aller eingesetzten Maßnahmen müssen verstanden werden, um knappe Budgets noch zielgerichteter einsetzen zu können.

Marketing Engineering wird zur zentralen Aufgabe
Für Unternehmen gilt, die vier für den Marketingerfolg relevanten Felder “Kommunikation”, “Daten”, “operative Prozesse” sowie “Messung und Analyse” anhand der Plan-Do-Check-Act-Methode zu optimieren. Das hierfür benötige Wissen zu bilden und aus diesem Wissen Handlungen bzw. Maßnahmen – zur Optimierung – abzuleiten (Plan), ist eine klassische Aufgabe des Marketings. Um dieses Wissen bilden zu können, benötigt das Marketing jedoch zunächst die passenden Informationen, die aus den erhobenen Daten generiert werden müssen. Dieser Vorgang der Transformation von Daten zu Informationen zu Wissen zu Handlungen ist in der Wissenschaft auch als DKIM-Modell bekannt.
Die im Rahmen des “Check” gewonnenen Daten werden mit Unterstützung der IT gespeichert und verwaltet. Zwischen Daten und Wissen klafft jedoch meist eine Lücke. Dem Marketing fehlt es an Kenntnissen über das analytische Potenzial von Daten, die benötigte technische Infrastruktur sowie den Aufbau, das Zusammenspiel beteiligter Prozesse. Der IT hingegen mangelt es an Verständnis für die Anwendbarkeit der Daten, die Aufgaben des Marketings und im Umkehrschluss für die zielgerichtete Erhebung, Verarbeitung und Analyse der Daten. Die systematische Integration von IT und Marketing in Infrastruktur und Geschäftsprozessen – Marketing Engineering – wird daher zum zentralen Handlungsfeld für Unternehmen.

Komplexe Anforderungen fordern einen stärkeren Austausch

Dies ist nicht nur eine technologische sondern auch eine fachliche Herausforderung. Es gilt die – neuen – fachlichen, crossfunktionalen Anforderungen sowohl für das Marketing als auch für die IT zu antizipieren und über die Bereiche hinweg zu exekutieren. Wenn Marketing nicht mehr ohne IT denkbar ist, gilt dies auch für Marketer ohne IT-Kenntnisse. Genauso für den Bereich IT. Auch hier sind, zumindest an den Schnittstellen zum Marketing, Kenntnisse über Marketingprozesse sowie Kunden- und Serviceorientierung unabdingbar. Voraussetzung ist in jedem Fall, das oftmals noch vorhandene Silodenken in beiden Bereichen zu beenden.

Weitere Artikel:

1. (#trends2015): Datennutzungsmanagement – von Big Data zu Legal Big Data (1/7)
2. (#trends2015): Digital Customer Journey – E-Mail wird der rote Faden (2/7)
3. (#trends2015): Superpersonalisierung – digitale Authentizität gefragt (3/7)
4. (#trends2015): Multi-Display Strategien – beyond Mobile (4/7)
5. (#trends2015): Der Kunde bestimmt – weg von unternehmensgetriebenem Marketing (5/7)
6. (#trends2015): Wirtschaftlichkeitsanalyse – übergreifende Zusammenhänge bestimmen (6/7)
7. (#trends2015): Marketing Engineering – Marketing meets IT (7/7)

Quellen

Gartner: U.S. Digital Marketing Spending Report